Der claro Weltladen Zürich-Affoltern zeigt im Rahmen seiner jährlichen Filmsoiree jeweils Filme, die überzeugen und trotzdem bei uns weniger bekannt sind.

Die Idee für den Film Central Station (Originaltitel: “Central do Brazil“) ist Regisseur Walter Salles spontan inmitten der Hektik des Hauptbahnhofs von Rio eingefallen. In der Anonymität der pulsierenden Massen eilt man an Tausenden von Mitmenschen vorbei, ohne sich um sie zu kümmern. Hier kann die Einsamkeit schmerzlicher sein als in der Menschenleere der Pampa. An diesem Ort treffen die Schicksale zweier Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: die verbitterte, zynische Briefeschreiberin Dora hilft dem 9-jährigen Jungen Josue, nachdem dessen Mutter, seine einzige Verwandte in der Stadt, bei einem Unfall das Leben verliert. Sie beschliesst nach anfänglichen Zögern, sich mit ihm auf die Suche nach seinem Vater zu begeben. Die Reise führt die beiden in die Weiten des Hinterlandes im Nordosten. Es entsteht eine diffizile und brüchige Freundschaft, die von Misstrauen, gegenseitigen Vorwürfen und gleichzeitiger Zuneigung geprägt ist. Der vielfach ausgezeichnete Roadmovie zeigt Brasilien aus einer völlig ungewohnten Perspektive.
Salles lässt im Film nur zwei professionelle Schauspielerinnen auftreten, alle anderen Rollen werden von Laien gespielt. Der 9-jährige Hauptdarsteller  Vinicius de Oliveira fiel dem Regisseur auf, als er ihn um etwas Kleingeld anbettelte, und er liess ihn probeweise vorsprechen; der Junge erwies sich als einzigartiges Naturtalent. Die Rolle der Dora spielt die renommierte Theaterdarstellerin Fernanda Montenegro, die dafür 1998 für den Oskar nominiert wurde - und als Favoritin galt.
Eintritt frei  -  19:30 Apero mit Spezialitäten aus dem Weltladen  -  20:00 Filmbeginn